Südliche Tonbahn in Hainstadt

Die südliche Tonbahn ist laut Auskunft von Matthias Koch, die jüngste der Hainstädter Bahnen. Sie wurde erst nach dem letzten Krieg mit schwerem, stabilem Unterbau aus S18 Schienenprofil und Holzschwellen mit Schrauben und Metall-Unterlegplatten errichtet. Diese Art Unterbau fand sich sonst bei keiner der anderen Feldbahnen in der Region (am häufigsten wurden S10 Heeresfeldbahngleise mit Blechschwellen gefunden).


Alle Aufnahmen M. Lienert.

Am 23.10.2014 fand eine Exkursion zu dieser Strecke statt. Zunächst ist die Trasse am hinteren Ende in der Nähe der Grube kaum noch auffindbar. Hier lagen beim ersten Besuch des Verfassers, im Jahr 1981 noch die Gleise.

 

Die Gleise wurden wenig später von einem Feldbahnfreund entfernt. An anderer Stelle wieder aufgebaut wurden sie allerdings bis heute nicht.

 

 

Alles entfernt?


Nur fast alles. Wir finden noch ein paar Schwellen auf der alten Trasse.

Und unter dem dicken Moospolster taucht neben der Trasse noch ein Gleis auf. Eventuell gab es hier eine Abzweig.


Zumindest ein Abzweig zu einer kleinen Grube / einem Tümpel wo  1981 noch eine Lore lag ist mir noch in Erinnerung.

Jonas beim Freilegen des Gleises mit einfachsten Mitteln.


Ein Stock aus dem Wald muss reichen.

An dieser längs gespaltenen Schwelle ist der gesamte aufwändige Aufbau mit den beiden Platten, Bolzen, Klemmplatten und Muttern gut erkennbar.

(Bei der Einfachvariante erledigen zwei Hundekopfnägel dieselbe Aufagabe).

Das Bild oben und das Bild links zeigen die zwei Arten der hier angewandten Befestigungstechnik Schiene/Schwelle.

 

Oben wurde das Gleis einfach ohne Unterlage mit Holzschrauben befestigt.

 

Der Oberbau links ist komplizierter: Hier befinden sich Stahlplatten auf Ober und Unterseite der Schwelle. Durch beide Platten gehen lange Schraubenbolzen.

Die Schiene wurde dann von den links noch sichtbaren Klemmplatten mithilfe von Muttern befestigt.

 

Die Aufnahme unten entstand ein Jahr später, am 23.10.2015 und zeigt bei der Unterseite einer anderen Schwelle neben der Trasse Bolzen und Platten.


Ein Jahr später ist die alte Trasse verwüstet! Schwere Fahrzeuge sind hier inzwischen durch den Wald gepflügt.


Das vor einem Jahr noch in Situ freigelegte Gleisstück wurde mit schwerem Gerät grob neben die Trasse gezerrt, die meisten Schwellen sind ab.

Die wenigen Schwellen die noch auf der Trasse lagen sind jetzt auch weg.

Wir sind aber jetzt wieder im Jahr 2014 und folgen der noch unverwüsteten ehemaligen Trasse Richtung Werk.

Dort, wo die Trasse schräg auf den Fahrweg trifft, erkennt man ein Zweiggleis, das von der Hauptrasse nach links abging (sie Kartenskizze).


Hier liegen noch, wieder dick vom Moos überwuchert, alte Schwellen noch exakt auwgerichtet.

Von einer dieser Schwellen stammt dieser Einschlagnagel mit Bronzekopf und der Einschlagzahl (19?)29.

Eventuell das ehemalige Einbaudatum? Es könnte sich um eine für die Feldbhan "recyclete" ehemalige Normalspurbahnschwelle handeln, denn die Feldbahn ist neueren Datums.

Neben der Trasse liegt hier auch noch dieses etwa 10m lange komplette Gleisjoch.

Oberhalb des Schützenhauses, kurz vor dem Waldrand und kurz vorm Werksgelände, findet man neben dem Weg dann noch diesen traurigen verbogenen und unvollständigen Rest einer ehemaligen Weiche.